Befehlhof (Vetzan/Schlanders)

Ein Weingut mit Geschichte. Eine Winzerin mit Visionen. Eine Philosophie, die Natur, Handwerk und Mut vereint. Und echte Bergweine!

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Es ist der 22. Februar 2025, ein sonniger Nachmittag. Auf unserer Suche nach weiteren außergewöhnlichen Produzenten führt uns der Weg zum Weingut Befehlhof in Vetzan, einem kleinen Ort nahe Schlanders, unserer Homebase. Dort treffen wir Magdalena, die vor einigen Jahren das Weingut von ihrem Vater übernommen hat. Mit einem herzlichen Lächeln heißt sie uns willkommen und bittet uns, auf einer kleinen Bank vor dem Hof Platz zu nehmen. Die Sonne wärmt unser Gesicht.

„Das hier ist ein besonderer Platz“, sagt Magdalena. „Schon mein Urgroßvater hat hier gesessen. Er konnte sehen, wer kam und wer ging. Er war die Nachrichtenzentrale.“ Während wir lauschen, erzählt sie uns von der langen Geschichte des Hofes, dessen erste Eintragung als Weingut bis ins 14. Jahrhundert zurückreicht. Über die Jahrhunderte hat sich vieles verändert, doch eines blieb: die Liebe zum Weinbau. Ihr Vater Oswald setzte sich das Ziel, einen wirtschaftlich tragfähigen Hof zu schaffen, der Freude bereitet. Magdalena führt diesen Gedanken weiter und erforscht dabei mit Experimentierfreude die Natur.

„Kommt, ich zeige euch meine Lieblingsrebe!“ Sie führt uns durch die Weingärten, kennt jede Rebe beim Namen. Doch es gibt noch viel mehr als nur Weinreben zu entdecken: Erdbeeren, Lavendel, Salbei, Safran und verschiedenes Gemüse wachsen zwischen den Rebstöcken. Seit 2013 wird hier biologisch bewirtschaftet, mit der Ernte 2022 folgte die offizielle Zertifizierung. Schließlich erreichen wir Magdalenas Lieblingsstock: eine gespaltene Rebe mit einem markanten Loch in der Mitte. „Diese Rebe ist unglaublich stark. Sie gibt die besten Trauben des ganzen Weinbergs.“

Riesling, Weißburgunder, Zweigelt, Blauburgunder – und ein Experiment mit einer PIWI-Sorte. Doch ihr Herzstück ist der Fraueler. Diese autochthone Rebsorte Südtirols wird fast ausschließlich im Vinschgau angebaut und ist das Aushängeschild des Befehlhofs.

„Ich mache Bergweine. Fruchtig und klar im Ausdruck. Mineralisch und lebendig.“ Die Reben wachsen auf sandigen Schieferböden auf 720 Metern Seehöhe und erzeugen langlebige, charakterstarke Weine. Magdalenas Philosophie ist es, den Zyklus der Natur genau zu beobachten und so wenig wie möglich einzugreifen. „Wir haben eine Vorstellung davon, wie unser Wein sein soll. Doch letztendlich gibt die Natur den Ton an. Unsere Aufgabe ist es, sie zu verstehen und den Wein mit unserer Handschrift zu prägen.“

Beeindruckt folgen wir ihr in den Weinkeller. Hier entsteht ihre Vision: Zwischen Presse, Stahltanks und Fässern lagert ihr Lieblingswein im Akazienholzfass – der Fraueler. Weiter geht es in den Verkostungsraum, wo eine Flasche nach der anderen auf den Tisch kommt. Wir kosten, riechen, schmecken – und sind begeistert. Der Boden verleiht den Weinen eine einzigartige würzige Note, die sie unverwechselbar macht. Auch die PIWI-Sorte Muscaris überrascht uns: „Ein Wein wie ein Kaleidoskop, wandelbar und immer wieder neu!“ Die Vorfreude auf den Jahrgang 2024 ist groß – so groß, dass wir uns eine Flasche direkt aus dem Fass abfüllen dürfen.

Die Etiketten auf den Weinflaschen tragen ebenfalls die Handschrift der Familie: Die Mutter hat sie entworfen, das Design für den Sekt stammt von Magdalenas jüngerer Schwester. Seit rund 20 Jahren wird am Befehlhof bereits Winzersekt abgefüllt – ein weiteres Sinnbild für die gelungene Verbindung aus Tradition und Innovation.

„Tradition ist wichtig, doch wir übernehmen nur das, was auch zu uns passt. Wir hinterfragen, entwickeln weiter und probieren Neues aus.“

Ein Weingut mit Geschichte. Eine Winzerin mit Visionen. Eine Philosophie, die Natur, Handwerk und Mut vereint. Wir sind begeistert und freuen uns, die Weine von Magdalena nach Wien zu bringen – und auf alles, was unsere Zusammenarbeit noch bringen wird!